Die Angst um die wild sammelnden “Datenkraken” legt sich. Wir erreichen die nächste Stufe in der Big Data-Entwicklung und eine unaufgeregte Diskussion um die Einsatzfelder großer Datenmengen für Unternehmen. Dabei spielt der “Spotify-Effekt” eine große Rolle. Diesen Begriff warf Marius Moscovici in seinem Gastbeitrag für thenextweb.com erstmals in die Runde. Die Formel für den Spotify-Effekt ist schnell erklärt: “So what exactly is this magic formula? It’s simple, really: When a company uses data to personalize its inventory, it creates a better UX. This UX in turn draws in millions of users and investment dollars”, schreibt Moscovici.
Daten werden zum Geschichtenerzähler
Die unzähligen User- und Performancedaten für personalisierte Angebote zu nutzen ist also, nicht nur im Online-Marketing, das Gebot der Stunde. Nicht nur maßgeschneiderte Produkte und Werbemittel locken Unternehmen. Es ist vor allem die Chance, sein Portfolio komplett zu überdenken. Die schwächelnde Musikindustrie profitiert von den Impulsen, die Spotifiy setzt. Im DVD-Market revolutionieren Netflix, Amazon, Watchever & Co. den Market. Im Buchhandel steht mit flipintu ein sehr spannendes Projekt in den Startlöchern, dass auf Discoverability setzt, um intelligente Buchempfehlungen bereitzustellen.
Unternehmen wie MasterCard haben den Nutzen von Personalisierung und Microsegementierung als eine der großen Entwicklungen im Bereich Business Analytics ausgemacht. “Companies are trying to identify very specific customer segments and give them exactly what they want and to make them feel special”, kommentiert Produktmanagement-Chefin Sofia Freyder die aktuelle Entwicklung. Google, einer der größten Datensammler im Netz, sieht ebenfalls den Bedarf, nicht nur auf bloßes Datensammeln zu setzen, sondern die Geschichte hinter den erhobenen Daten zu analysieren und zu verstehen: “We need to understand what story the data tells us and how we can use it”, lautet die fast schon poetische Antwort, die Deepak Tiwari, Head of Strategic Analytics and Insights bei Google, zum Thema liefert.
Wie man sieht, werden die Datenkraken erwachsen. Und die Debatte rund ums Thema Big Data entwickelt sich weiter.